Schutz vor Dickmaulrüssler: Natürliche Bekämpfung und Vorbeugung im Garten

Der Dickmaulrüssler ist ein unauffälliger Gartenbewohner, der als erwachsener Käfer kaum noch Aufmerksamkeit auf sich zieht. Er sticht weder optisch heraus, noch richtet der adulte Dickmaulrüssler nennenswerten Schaden in unseren Gärten an. Dennoch ist er vielen Gärtnern bekannt und ein echter Graus

Dickmaulrüssler: Der versteckte Feind im Garten

Der dämmerungs- und nachtaktive Schädling ist sehr scheu und kann aufgrund seines Vorzugs für Dunkelheit selten beobachtet werden. Stört man den Dickmaulrüßler mit der Taschenlampe, dann lässt sich der flinke Käfer von seiner Pflanze zu Boden fallen, um sich dort zu verstecken. Das ist seine erfolgreichste Strategie, denn der Dickmausrüssler kann als Laufkäfer nicht fliegen. Er legt jedoch beeindruckende Strecken zu Fuß zurück, wenn ein neues Habitat gefunden werden muss. Während seiner drei Lebensjahre kann ein einzelner Käfer so ganz schön herumkommen! 

Aber was macht den Dickmaulrüssler in deutschen Gärten so gefürchtet? Während sich der Fraßschaden des erwachsenen Käfers auf Blätter und Knospen beschränkt und dabei selten Überhand nimmt, sind es vor allem die Larven, die unbemerkt zu großem Schaden führen können. Die unterirdisch lebenden Larven ernähren sich bis zur Verpuppung von Pflanzenwurzeln, was zu Problemen bei der Wasseraufnahme der betroffenen Pflanzen führt. Geschädigte Wurzeln machen die Entwicklung schwer, so dass geschädigte Pflanzen deutliche Schwäche zeigen oder im schlimmsten Fall sogar eingehen

Lernen Sie daher in diesem Beitrag, wie Sie Ihren Garten vor dem Dickmaulrüßler und seinen Larven schützen - und zwar auf natürliche Weise!

Erkennungszeichen des Dickmaulrüsslers: Vom Fraßbild bis zur Larve

Kommt es im eigenen Garten zu Pflanzenschäden, dann stehen wir vor der großen Frage: Um welchen Schädling handelt es sich und was kann gegen ihn unternommen werden? 

Um das geeignete Vorgehen gegen individuelle Schädlinge zu ermitteln, ist erst einmal die Bestimmung wichtig. Hier bieten sich einige Hinweise zum Schadbild des Dickmaulrüsslers, die bei der Bestimmung von Nutzen sein können! Ist der Befall dann erst einmal identifiziert, dann bieten sich gegen eine Vielzahl von Schädlingen zuverlässige natürliche Lösungen an, die Hand in Hand mit einem gesunden Ökosystem gehen.

Aber wie sieht das Fraßbild des Dickmaulrüsslers aus und wie kann ich ihn und seine Larven erkennen?
Der erwachsene Käfer ist selten Anlass für nennenswerte Pflanzenschäden, so dass sein Fraßbild erst bei intensivem Befall relevant wird. Dann jedoch konzentriert sich der nachtaktive Dickmaulrüssler auf Blätter, Knospen und Triebe, die er sich im Schutz der Dunkelheit schmecken lässt. Dabei hinterlässt er Löcher und Buchten in Blättern, die auf einen Befall hindeuten.

Um den scheuen Käfer nachzuweisen, kann Holzwolle rund um befallene Pflanzen platziert werden: Hier versteckt sich der Dickmaulrüssler gern tagsüber, so dass dieser dann leichter identifiziert und abgesammelt werden kann.

Die Larven sind das Problem!
Häufig ist es aber das Werk der Dickmaulrüssler Larven, das Gärtner nervös werden lässt. Die gelblich-weißen, dicken Larven mit braunem Kopf werden etwa 14 mm lang und haben keine Beine, um sich fortzubewegen. Sie leben im Boden und sind dort häufig unmittelbar um ihre Wirtspflanze herum angesiedelt, wo sie von unten an den Wurzeln fressen.

Ohne die Pflanze auszugraben sind Dickmaulrüssler Larven also nicht so einfach zu erkennen. Sie schädigen jedoch das Wurzelwerk, was zu allgemeiner Schwäche, Verwelken und im schlimmsten Fall dem Absterben der befallenen Pflanze führt. Auch Pilzkrankheiten können durch die geschädigten Wurzeln in die Pflanze eindringen und sie zusätzlich schwächen. Bei ersten Krankheitszeichen kann daher nur schnelles Handeln schlimmeres verhindern.

Effektive Methoden zur Bekämpfung des Dickmaulrüsslers

Um den Garten und die eigenen Pflanzen zu schützen, ist es wichtig, den Dickmaulrüssler zu bekämpfen. Zusätzlich sollte das ökologische Gleichgewicht wiederhergestellt werden, so dass künftig eine Schädlingspopulation nicht erneut überhandnehmen kann. Die Bekämpfung des Dickmaulrüsslers ist dabei auf verschiedenen Wegen auch mit biologischen Mitteln möglich! Nicht immer müssen wir den Dickmaulrüssler daher chemisch bekämpfen. 

Biologische vs. chemische Bekämpfung

Die chemische Schädlingsbekämpfung hat deutliche Nachteile, die sich negativ auf ein gesundes Ökosystem auswirken können und somit direkt oder indirekt auch dem Menschen, Tieren und wichtigen Nützlingen schaden. Es ist daher wichtig, das geeignete Mittel gegen den Dickmaulrüssler zu finden und so trotz effektiver Ergebnisse eine bestmögliche Umweltverträglichkeit zu gewährleisten. 

Möglich ist dies mit biologischen Bekämpfungsmitteln: Nützlinge stellen eine ideale Lösung bereit, da sie sich nicht nur negativ auf den Schädlingsbestand auswirken, sondern auch unmittelbar positiv zum natürlichen Gleichgewicht beitragen!

Zu diesen Nützlingen gehören auch die Nematoden, die sehr erfolgreich gegen einen Befall mit dem Dickmaulrüssler und verschiedener Engerlingsarten eingesetzt werden können. Einmal im Gießwasser ausgebracht, attackieren die winzigen Fadenwürmer die Larven des Dickmaulrüsslers und töten diese innerhalb weniger Tage effektiv ab. Für andere Tiere, Menschen und Nützlinge wie Bienen sind Nematoden dabei völlig ungefährlich.

Durch ihr natürliches Vorkommen in einem gesunden Erdreich belasten die Nematoden das Ökosystem nicht und stellen das Gleichgewicht zwischen Nützling und Schädling sanft wieder her. Damit führt ihr Einsatz nicht nur zu besten Behandlungsergebnissen gegen den Dickmaulrüssler, sondern trägt auch ganz aktiv zum ökologischen Wohlergehen Ihres Gartens bei - ohne Gift, ohne Chemie, ohne traurige Bienen!

Natürliche Feinde und Hausmittel gegen Dickmaulrüssler

Neben der Anwendung von biologischen Bekämpfungsmitteln stehen auch verschiedene Hausmittel gegen Dickmaulrüssler zur Verfügung. Einige versprechen dabei recht gute Ergebnisse, während von anderen im Sinne der Pflanzengesundheit lieber abgesehen werden sollte. 

  • Nematoden gegen Dickmaulrüssler sind ein ökologisch verträglicher Weg der effektiven Schädlingsbekämpfung. 
  • Aber auch der Einsatz von Neemöl gegen Dickmaulrüssler kann vielversprechend sein, wird es korrekt angewendet. 

Ein Nachteil des Neemöls ist lediglich, dass es auch Nützlinge abtötet, die beim ganzheitlichen Vorgehen gegen den Befall eigentlich hilfreich wären.

Kaffeesatz oder Natron gegen Dickmaulrüssler?

Ebenso verhält es sich mit anderen Lösungen, wie Kaffeesatz oder Natron gegen Dickmaulrüssler. Diese Hausmittel sind zwar unter Umständen hilfreich gegen den Befall selbst, jedoch schaffen sie leider auch ein unvorteilhaftes Klima für andere, nützliche Bewohner des Ökosystems. Damit können zwar (eingeschränkte) Ergebnisse gegen den Dickmaulrüssler erzielt werden, jedoch wird nicht zur insgesamten Verbesserung des natürlichen Gleichgewichts beigetragen. Dickmaulrüssler bekämpfen mit Hausmitteln ist somit bei sehr leichtem Befall möglich und eingeschränkt erfolgsführend. Die beste Wahl sind jedoch professionelle Bekämpfungsmittel auf natürlicher Basis, wie die HB-Nematoden.

Vorbeugung gegen Dickmaulrüssler: Schutzmaßnahmen für Hortensien, Buchsbaum und mehr

Hat man einen Befall erst einmal erfolgreich bekämpft oder möchte dem Dickmaulrüssler gleich ganz vorbeugen, dann sind Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des flinken Käfers gefragt. 

Aber was kann man tun gegen den Dickmaulrüssler? 

Der erwachsene Dickmaulrüssler findet seine bevorzugte Nahrung in Hortensien, dem Buchsbaum, Kirschlorbeer oder Rhododendron. In ihrer Nähe kann der ausgewachsene Käfer daher mit Hilfe einer Dickmaulrüssler-Falle erfasst und abgesammelt werden. Dies unterstützt die Reproduktionskontrolle und vermindert die Anzahl an hungrigen Nachkommen, die vor allem im Larvenstadium zu intensiven Pflanzenschäden führen können. 

Unterirdisch setzt daher die regelmäßige Anwendung von Nematoden an. Sie reduziert die Anzahl der Larven im Boden maßgeblich und hilft auf diese Weise, Pflanzenbestände zu schonen und den Schädlingsbestand nachhaltig zu kontrollieren

Nematoden sind jedoch nicht die einzigen Nützlinge, die Ihnen bei der Prävention gegen den Dickmaulrüssler zur Seite stehen! Der kleine Käfer hat in einem gesunden Garten eine Vielzahl an (unschädlichen) Fressfeinden. Dazu zählen unter anderem Spinnen und Insekten, Spitzmäuse, Igel, Vögel und Kröten. All diese nützlichen Gartenbewohner schützen das Ökosystem vor einem Überfluss an schädlichen Populationen und tragen damit ganz aktiv zur Gesundheit Ihrer Pflanzen bei. 

Ein ausgeglichenes, giftfreies Ökosystem, das einer Vielzahl verschiedener Nützlinge Heimat gewährt, ist damit Ihr engster Verbündeter im Kampf gegen ungeliebte Schädlingsaufkommen!

Fazit

Ein Befall mit Dickmaulrüsslern ist kaum etwas, das man sich wünschen würde! Glücklicherweise stehen jedoch verschiedenste Vorgehen zur Verfügung, um Ihren Garten schnell und langfristig von dem Schädling zu befreien - völlig ohne schädliche Pestizide und Pflanzenschutzmittel! 

Eine gesunde Pflanze kann sich in aller Regel sehr gut gegen Schädlinge verteidigen, solange deren Bestand nicht überhandnimmt. Die grundsätzliche Förderung der Pflanzengesundheit und eines ausgeglichenen Ökosystems sollte daher ganz oben auf der Liste stehen, um ein Ausbreiten des Dickmaulrüsslers in unverträgliche Ausmaße zu unterbinden. Der Einsatz von Nützlingen wie Nematoden trägt hier unmittelbar zum natürlichen Gleichgewicht zwischen Nützling und Schädling bei und reduziert den Dickmaulrüssler schonend, aber wirkungsvoll

Gleichzeitig erlaubt ein pestizidfreier Garten eine Heimat für zahlreiche weitere Nützlinge, die langfristig zu einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Schädlingen und deren nützlichen Fressfeinden beitragen. 

Wer heute also keine Giftstoffe benutzt, der braucht sie morgen nicht mehr!